Vogelfütterung im Winter

Vogelfütterung im Winter

Spatz am Meisenknödel
Foto: pixabay_Ralphs_Fotos

Im Winter finden Vögel nicht mehr allzu viel Nahrung in der Landschaft. Durch eine gezielte Fütterung von November bis März kann man Gartenvögeln über den Winter unterstützen. Wichtig dabei ist: Wer einmal mit der Fütterung beginnt, muss unbedingt bis in den Frühling durchhalten. Vögel gewöhnen sich an das regelmäßige Nahrungsangebot. Verschwindet es plötzlich, müssen sie erst neue Nahrungsquellen suchen.

Was sich als Futter eignet

Buchfink, Haussperling, Grünfink und Gimpel sind typische Körnerfresser, die mit ihren kräftigen Schnäbeln Samen leicht aufknacken können. Für sie sind Hanfsamen, Mohn, Lein oder Buchweizen zur Fütterung gut geeignet. Für Weichfresser wie Amsel, Rotkehlchen oder Zaunkönig eignen sich Sonnenblumenkerne und Hirse. Aber auch ungeschwefelte Rosinen und frisches Obst, sofern es nicht friert, wird von Weichfressern gerne angenommen.

Gequetschte Haferflocken mit Fett gemischt sind besonders bei Meisen ein beliebtes Winterfutter. Als Fett eignet sich dabei sowohl tierisches als auch pflanzliches Fett. Diese als Meisenknödel bekannte Mischungen sollten bestmöglich ohne Plastiknetz gekauft werden, denn in den Netzen können sich Vögel verheddern und so zur tödlichen Falle werden.

Reine Getreidekörner werden im Winter oft verschmäht, weil sie wenig Energie liefern.

„Wichtig ist auch, mehrere Futterstellen im Garten zu verteilen. Denn nicht jede Vogelart mag den großen Trubel am Futterhaus“, so Matthias Karadar von Natur im Garten. Vögel möchten von der Futterstelle aus auch eine ungehinderte Aussicht, so dass sie Fressfeinde früh genug erkennen können. Aber gleichzeitig eine Hecke, Sträucher oder Bäume in der Nähe. So können sie vor Fressfeinden schnell fliehen.

Sauberkeit ist das oberste Gebot

Verschmutze Futterhäuschen können mehr schaden als nutzen. Futterhäuser müssen wöchentlich gereinigt werden, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können. Aus hygienischer Sicht noch besser sind Futtersilos. Im Vergleich zum klassischen Futterhaus können Vögel bei Futtersilos nicht auf das Futter treten und auch nicht ihren Kot darauf verteilen.

Mal etwas stehen lassen

Die günstigste Vogelfütterung liegt in der Gartenpflege und Pflanzenauswahl. Wildobst von Schlehen, Rosen, Berberitzen und Vogelbeeren kann nicht nur von uns Menschen in der Küche verarbeitet werden. Für die Weichfresser sind diese Beeren wertvolles Futter im Winter. Möglichst viele Samenstände von Blumen und Kräutern sollten im Winter ebenfalls stehen bleiben. Körnerfresser wie der Stieglitz holen sich die energiereichen Samen aus den verdorrten Stängeln. Und an diesen Stängeln überwintern auch einige Insekten, die zum eiweißreichen Genusshappen für Vögel im Winter werden.

Ein Rezept für Meisenknödel:

500 g Fett (z.B. Rindertalg)
1 EL Pflanzenöl (z.B. Rapsöl)
500 g Körnermischung aus Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Hanfsamen und Nüssen

Das Fett in einem Topf vorsichtig erwärmen bis es flüssig wird. Das Pflanzenöl und die Körnermischung dazugeben. Die Masse abkühlen lassen. Nach ca. 30-45 Minuten lassen sich Meisenknödel formen. Bis zur Verwendung im Kühlschrank lagern.

Wer keinen Knödelhalter aus Metall hat, kann die Fett-Körner- Masse auch in Tassen oder leere Blumentöpfe füllen und aufhängen. Hier noch einen Zweig als Sitzstange in die Masse stecken.

Matthias Karader

16. Oktober 2023