Herbstarbeiten im Naturgarten

Herbstarbeiten im Naturgarten

Der Herbst nähert sich und der Garten muss für den Winter fit gemacht werden. Im Naturgarten gilt dabei: Weniger ist mehr.

„Im Herbst gehört der Garten aufgeräumt! Laub wird entfernt und im Blumenbeet alles zurückgeschnitten, damit es ordentlich aussieht“. So hat man es häufig von Eltern oder Großeltern gelernt. Wer aber unsere heimische Tierwelt unterstützten möchte, sollte im Herbst so wenig wie möglich im Garten machen.

„Herbstlaub ist ein wertvolles Gut im Garten. Es sollte nur vom Rasen und von den Wegen entfernt werden.“, so Matthias Karadar, Projektleiter von Natur im Garten im Tiroler Bildungsforum. Im Blumenbeet oder im Gemüsegarten schützt eine 20 – 30 cm hohe Schicht den Boden und fördert das Bodenleben. Durch den Mulch hat man im Frühling deutlich weniger unerwünschte Beikräuter im Gemüsebeet und der Boden ist durch Regenwürmer schon bestens für die Aussaat vorbereitet worden. Auch viele andere Nützlinge finden hier ein tolles Winterquartier. Wer im Winter im Laub wühlt, wird schnell Marienkäfer in Kältestarre finden.

Bei sehr viel Laub, kann man auch einen Laubhaufen anlegen. Hier verstecken sich nicht nur Insekten sondern im besten Fall auch ein Igel. Idealerweise schafft man diesem im Zentrum eine kleine Höhle aus Holz. Man kann einfach zwei dickere Äste im Abstand von 60 cm parallel zueinander hinlegen und darauf im 90 ° Winkel wieder zwei Äste legen. So kann man eine kleine Pyramide schichten, die anschließend mit Laub bedeckt wird. Auch ein gekauftes oder selbst gebasteltes Igelhaus kann in so einem Laubhaufen aufgestellt werden.

Im Blumenbeet sollte man verblühte Stängel und verdorrte Blätter nicht abschneiden. In den abgeblühte Blüten finden Vögel wie der Stieglitz im Winter noch Samen. Und unter, auf oder in den abgestorbenen Pflanzen überwintern jede Menge nützlicher Insekten. Wenn die Stängel im Frühling dann abgeschnitten werden, kann man sie bündeln und an einer geschützten Stelle aufstellen. Denn es können hier beispielsweise noch Schmetterlingspuppen darauf sein, die erst etwas später im Jahr schlüpfen.

Im zeitigen Herbst ist es auch an der Zeit die Vogelnistkästen zu reinigen und die alten Nester zu entfernen. Diese sind meist voll mit Vogelparasiten und können die Jungvögel im nächsten Jahr befallen. Die Vogelnistkästen dann aber wieder aufhängen, denn im Winter nutzen die Vögel die Nistkästen als Schutz vor der Kälte.

Vieles von dem, was über den Winter stehen gelassen wird, ist im Frühling bereits zersetzt und liefert Dünger für die Pflanzen. So kann man die Natur für sich arbeiten lassen. Und sollten im nächsten Jahr die Schädlinge anrücken, sind die Nützlinge schnell zur Stelle, wenn sie im eigenen Garten überwintern können.

Mit Unterstützung von Land Tirol und Europäischer Union.

Bild: Maria Siegl